Die Storytellerin & Poesie

Eines meiner größten Hobbies entdeckte ich erst mit 20 Jahren: Poetry Slam & Spoken Word. (Poesie)

Kurze Erklärung: Ein Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbst geschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer*innen küren anschließend die Siegerin oder den Sieger. Ausschlaggebend ist dabei, dass der Textvortrag durch die bewusste Selbstinszenierung des Vortragenden untermalt wird.

Schon als Kind habe ich gerne Geschichten und Gedichte erfunden auf Papier festgehalten. Einige Jahre später, hatte mich die Lyrik, als literarische Gattung, am meisten fasziniert. Das war der Beginn meiner Liebe zur Poesie. 
Neben Poetry Slam Veranstalltungen, die ich nun öfters organisiere und/oder moderiere – als selbst daran teilzunehmen, gebe ich noch Workshops in Schulen und Theatergruppen – und schreibe gerne Auftragstexte für Unternehmen, Veranstalter_innen oder Vereine. 

In diesem Blog Beitrag soll es jedoch mehr um meine Texte, als um mich gehen, daher … passend zu der Vorweihnachtszeit – jetzt ein paar kurze Ausschnitte aus meinen Weihnachtsgedichten. Viel Spaß beim Lesen! 

Das Weihnachtsgeschenk

Es glitzert, es glänzt, es leuchtet, es funkelt.
Es ist das Licht, wenn sich der Tag verdunkelt.
Es verspricht.
Es ist das Strahlen der Augen in einem Gesicht.
Es ist das Schmunzeln auf der Lippe.
Es ist wie der Blick des Kindes in der Krippe.
Es ist das wahre Geschenk, dass es zum Christtag gibt.
Es ist das Rot, dass sich an die kalten Backen schmiegt.
Es ist der Beweis, dass jemand an dich denkt…
wenn er dir – zu Weihnachten – einfach nur sein Lächeln schenkt.

Vorweihnachtszeit

Schon kilometerweit liegt etwas Feines in der kalten Luft.
Ein Zimtstern-, Lebkuchen- und Vanillekipferl-Weihnachts-Duft,
der uns durch den Tag begleitet
und auf die Feiertage vorbereitet.

Es ist wieder soweit.
Sie ist angebrochen, die Familientreff-, Kekseback-, Tapaware-, Winterspeck-, Einkaufswahn-, Wunschzettel- und Vorweihnachtszeit.
Die Zeit in der Groß und Klein der heiligen Besch(w)erung entgegenfiebern. Wochen, Tage und Stunden zählen…
und sich mit den Gedanken quälen.
Was könnte ich denn schenken. Was hat er oder sie noch nicht… oder was wäre, wenn ich heuer ganz auf Geschenke verzicht’.

Doch neben Nikolauspräsentberge und Adventskalenderlawinen –
rutschen die Meisten dann doch wieder ab,
und gleiten in die alten Schienen:
Kaufen, kaufen, kaufen –
Am Weihnachtsmarkt –
saufen, saufen, saufen –
am nächsten Tag –
schaffen (=arbeiten), schaffen, schaffen
und danach wieder: 
kaufen, kaufen, kaufen.

Klar, dass ist jetzt provokant und generell gesprochen,
aber – bist du schon aus diesem System ausgebrochen?

Weihnachtswunsch

Für alle Last-Minute-Shopper, die noch eine Idee oder ein Geschenk suchen.
Ihr braucht: Grußkarte, Kugelschreiber/Füller/Stift & schreibt folgendes:

Da wir uns, wie jedes Jahr,
nichts schenken, schenke ich dir nichts.
Aber, da ich dir nicht nichts schenken kann,
hängt da dieser kleine Wunsch jetzt d’ran.
Ich wünsch dir Gesundheit, Glück & Segen –
denn davon kann es bekanntlich – ja nie genug geben.

X-MAS heute

W  E  I  H  N  A  C  H  T  S  |  Z  A  U  B  E  R

Irgendwo zwischen Vanillezuckerdosen, Anisbrötchen und Nelkenpulver-Büchsen liegt ein Zauber in der Luft.
Es ist ein Zauber, der den Duft von Weihnachten versteckt.
Ein Zauber, nach dem jedes (noch so kleinste) Kind sich bis auf die Zehenspitzen streckt,
um ein paar von Omas warmen Plätzchen noch schnell heraus zu stehlen.
Sie würde wohl nicht merken, wenn dort ein, zwei, drei, vier, fünf Stück fehlen.
Dort, wo ein Keks für strahlende Kinderaugen und ein breites Lächeln sorgen kann –
dort, im Winterwunderland fängt diese Geschichte an.

Denn irgendwo zwischen Eiskristallzuckerzapfen und Lebkuchenhäusern, die wie von Pulverschnee mit Staubzucker bedeckt, hat sich einst ein kleiner Nussknacker versteckt. Umgeben von Karamell-Bratäpfeln, Weingummi und Zuckerstangen lebte die Holzfigur mit ihrem Schnurrbart und den kaminroten Wangen […]

Es ist das Bild, das im Kopf entsteht
– man fragt sich, wie die Geschichte denn nun weitergeht.
Doch – für Märchen ist es schon zuspät…
…denn, dass ist das Resultat unserer Realität.

Heute: Irgendwo zwischen glitzernden Ornamenten, Schokoschirmchen und Christbaumrumkugeln
ertappt man die Kinder am neuesten iPhone nach Weihnachtsliedern googeln.
Das Singen übernimmt YouTube ab sofort
und die Bescherung existiert nur noch am virtuellen Ort.
100 EUR Amazon Gutschein, 50 für iTunes und Co,
eine Spotify Premium Abo gibt’s obendrein und für Google Play ja sowieso.

Dort, wo einst in Vanillezuckerdosen die Plätzchen gut versteckt – steckt jetzt ein Handyladekabel in Steckdosen hinter feinen Warmgebäck.
Dort wo längere Akkulaufzeit für verstrahlte Kinderaugen und ein breites Lächeln sorgen kann – dort in unsere Realität fängt diese Misere an.

Geblendet von LED statt Wachskerzenschein.
Betrunken von Champagner & Sekt anstatt selbst gemachtem Glühwein
und Vollgestopft mit delikatem Slow Food, allerdings bestellt,
da man sich selbst schon längst nicht mehr in die eigenen Küche stellt.
Dort wo die Neugier, das Christkind zu finden, nicht mehr existiert,
da jedes Kind schon mit 5 kapiert:
„So etwas wie das Christkind oder den Weihnachtsmann … gibt es nicht!“
Es handelt sich nur um ein Druckmittel von Papa und Mama, damit das Kind auch brav verspricht,
das ganze Jahr über artig zu sein.
Doch auf Farce tappen selbst die Kleinsten nichtmehr hinein.
Das Einzige, dass noch garantiert funktioniert, ist… wenn die Eltern das W-LAN Passwort austauschen.
Erst dann, sieht man die Kids wieder an geschlossenen Türen nach den Glasglöckchen lauschen,
dass vom Christkind selbst erklingt, weil es, wie gewohnt, die Geschenke bringt.

Und wer genau hinsieht, erkennt…
unter dem geschmückten Baum bestückt – dort wo die helle Kerze brennt…
dort hat man den Weihnachtszauber wieder ins richtige Licht gerückt.

Brettspiele, Gedichte, Musik, Kekse und mehr –
dort aus dem Winterwunderland kommt diese Geschichte her.

Darum, kommt zu Weihnachten wieder Heim … denn dort ist egal ob Groß, ob Klein –
dort .. darf jeder wieder ein Nussknacker sein!

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